Warten im Regen

Eigentlich sollte heute ein Sonderzug gezogen von der Dampflok 03 2155-4 durch Casekow fahren. Die Casekower schienen auch fast alle da zu sein, um ihn würdig zu empfangen. Aber nach gut 30 Minuten vergeblichen Wartens machte die Nachricht die Runde, die Lok wäre in Tantow mit Triebwerksschaden liegen geblieben. Schade!

Das Amt Gartz hatte auf die Sonderfahrt hingewiesen: Brandenburg- Vorpommersches Amt Gartz (Oder) – Sonderzüge zum 175. Jubiläum und Brandenburg- Vorpommersches Amt Gartz (Oder) – D 310 Berlin – Angermünde. Es sollte an das 175. Jubiläum zur Eröffnung der Bahnstrecke Berlin–Stettin erinnert werden, bei der am 16. August 1843 der Betrieb aufgenommen wurde.

Zur Strecke ist auf wikipedia u.a. folgendes zu finden:

Am 1. August 1842 wurde die Strecke Berlin–Eberswalde Hauptbahnhof eröffnet, die Verlängerung bis Angermünde erfolgte am 15. November 1842. Am 15. August 1843 wurde die gesamte Strecke Berlin–Stettin feierlich eröffnet, am 16. August 1843 der Betrieb aufgenommen. Am 1. Mai 1846 folgte die Eröffnung des Abschnitts Stettin–Stargard. Der Berliner Bahnhof in Stettin wurde dafür in einen Durchgangsbahnhof umgebaut und anschließend in Stettin Hauptbahnhof umbenannt.

(Quelle: Bahnstrecke Berlin–Szczecin – Wikipedia)

Andere hatten mehr Glück und zeigen z.B. hier: LOK Report – Sonderzug nach Stettin einige Bilder.

99 7232-4 zwischen Hasselfelde und Stiege

99 7232-4 fährt auf der Selketalbahn von Hasselfelde in Richtung Eisfelder Talmühle an der Harzquerbahn. Hier zu sehen zwischen Hasselfelde und Stiege, im Hintergrund ist noch Hasselfelde zu erkennen.

Auf Sonderfahrt mit 95 027 im verschneiten Teil des Harzes

Nachdem ich nun schon seit 5 Jahren Ostern im Harz bin, ist es mir heute zum ersten mal gelungen, den Sonderzug der Arbeitsgemeinschaft Rübelandbahn mit 95 027 zu „erwischen“. Die Lok fährt heute zum zweiten mal den Berg hinauf. An der Nordostflanke des Harz war Schnee gefallen, dazu kam jetzt noch Nebel. Neben mir standen übrigens noch 10 andere (Dampf)Lokbegeisterte.

Der Sonderzug mit 95 027 verläßt zum zweiten mal am heutigen Tag den Bahnhof von Blankenburg/Harz

Die Arbeitsgemeinschaft Rübelandbahn führt immer zu Ostern Sonderfahrten von Blankenburg/Harz nach Rübeland auf der Rübelandbahn durch. In diesem Jahr waren jeweils am 31.03. und am 01.04. zwei Fahrten geplant. Hier verläßt der Sonderzug mit 95 027 zum zweiten mal am heutigen 31.03.2018 den Bahnhof von Blankenburg/Harz.

Dampflok mit Dampflokfreunden

Die Sonderfahrten der Arbeitsgemeinschaft Rübelandbahn anläßlich der Osterfeiertage locken immer viele Menschen an. Neben den Fahrgästen gibt es aber auch fast überall Fotofreunde, die jeden Schritt der Lok beobachten. Hier gesehen am Bahnübergang Michaelsteiner Straße in Blankenburg (Harz).

95 027 auf der Rübelandbahn

Bei der 95 027 handelt es sich um eine von der HANOMAG (Hannoversche Maschinenbau AG (Hannover-Linden)) im Jahr 1923 unter der Fabriknummer 10185 hergestellte Lok der Baureihe 95 (auch als preußische T20 bezeichnet).

Wikipedia schreibt zur T20 u.a.


Die Baureihe 95 ist eine fünffachgekuppelte Tenderlokomotive mit der Achsfolge 1’E1′, welche von der Deutschen Reichsbahn (DR) ab Anfang 1923 für den Einsatz vor schweren Güterzügen auf steilen Hauptbahnen in Betrieb genommen wurde. Da die Baureihe noch in der letzten Zeit der preußischen Staatsbahn entwickelt wurde, wird sie auch als preußische T 20 bezeichnet.

Mit der Entwicklung der T 20 griff die preußische Staatsbahn den von der Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn mit ihrer Tierklasse umgesetzten Gedanken der Ablösung des umständlichen und zeitraubenden Zahnradbahnbetriebs auf Steilstrecken durch besonders zugkräftige Reibungslokomotiven mit dynamischer Gegendruckbremse als drittem Bremssystem auf.

Die letzten Lokomotiven der Baureihe waren auf der Bahnstrecke Eisfeld–Sonneberg im Einsatz und wurden erst 1981 ausgemustert. 95 1016 diente danach noch als Heizlokomotive im Bw Kamenz und die 95 1027 als Traditionslok der DR.

Diese Dampflokgattung war die stärkste von der DR beschaffte Tenderlok. Sie konnte in der Ebene bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h eine Zuglast von 2060 Tonnen befördern und bei 25 Promille Steigung mit 25 km/h Geschwindigkeit immerhin noch 430 Tonnen. Damit erreichten sie fast das Leistungsvermögen der rund 30 Tonnen schwereren bayerischen Malletlok Gt 2×4/4. … Die sehr hohe Reibungslast von 95,3 t ermöglichte den Verzicht auf Zahnstangenbetrieb bis zu einer Steigung von 70 ‰, insbesondere auch, weil die Riggenbach-Gegendruckbremse auch bei langen Talfahrten das Abbremsen hoher Lasten ohne Verschleiß und Überhitzung der Bremsbeläge sowie Radreifen und der damit verbundenen Gefahr nachlassender Bremswirkung sicherstellte.

Die Internetzseite „Eisenbahn-Museumsfahrzeuge“ hat ein ausführliches Lokporträt zur Güterzuglokomotive 95 027 ins netz gestellt, hier ein kleiner Auszug der wichtigsten Daten:


Bezeichnungen und Eigentümer:
– 1923-1949: 95 027 (DRB)
– 1949-1970: 95 027 (DR)
– 1970-1971: 95 1027-2 (DR)
– 1971-1982: 95 0027-3 (DR)
– 1982-1996: 95 1027-2 (VMD – Verkehrsmuseum Dresden)
– 1992-1994: 088 955-0 (DBAG, Verwaltungsnummer)
– 1996-2009: 95 027 (DB Museum, Arnstadt)
– seit 2009: 95 027 (DB Museum, Halberstadt)
– seit 2009: 90 80 0095 027-3 D-HSB (DB Museum, Nummer im nationalen Fahrzeugregister)

Hersteller:
HANOMAG – Hannoversche Maschinenbau AG (Hannover-Linden), Baujahr: 1923, Fabriknummer: 10185

Quelle: 95 027